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Den Glauben in der Familie fördern


Müssen wir überhaupt etwas tun?

Warum sollten wir unseren Glauben überhaupt an unsere Kinder weitergeben? Diese Entscheidung ist natürlich allen Eltern selbst überlassen. Aber ich denke, alle, die selbst Gottes unendliche Liebe und Vergebung erlebt haben, wollen, dass ihre Kinder dies auch erleben. Die Kinder sind heute mehr denn je in ihrem Alltag einer Welt ausgesetzt, die zum großen Teil nichts mehr mit Gott zu tun haben will. Aber unsere Kinder haben ein großes Vorrecht. Sie haben gläubige Eltern (oder ein gläubiges Elternteil). Wenn wir unsere Kinder nicht prägen wollen, dann wird es die Welt tun, in der sie aufwachsen.


Was können wir tun, damit unsere Kinder gläubig werden?

Viele gläubige Eltern wünschen sich nun, dass ihre Kinder auch gläubig werden. Aber bei allen Bemühungen dazu dürfen wir nicht vergessen, dass es nicht unsere Entscheidung ist. Es ist die Entscheidung des Kindes, ob es mit Gott leben möchte oder nicht. Jeder muss diese Entscheidung selbst treffen und auch als Eltern können wir diese Entscheidung unseren Kindern nicht abnehmen. Auch jeglicher religiöser Druck wird nicht zu dem Ziel führen, dass unsere Kinder eine echte von Liebe geprägte Beziehung zu Gott aufbauen können.


Wie können wir Glauben in der Familie fördern?

Dennoch können wir als Eltern eine gute Grundlage legen. Wir können unseren Kindern helfen, ein richtiges Bild von Gott und seiner Liebe zu bekommen und ihn kennen und lieben zu lernen. Wir können Glauben nicht machen, aber fördern.


1. Ziele setzen

Oft ist der Familienalltag hektisch und man macht sich wenig Gedanken über die Ziele seiner Erziehung. Eigenschaften wie Selbstbewusstsein, Stärke, Freundlichkeit, Lebenstauglichkeit hat man noch eher vor Augen. Aber wir müssen uns auch bewusst Ziele für das geistliche Leben unserer Kinder setzen. Wenn wir uns bewusst Ziele formulieren, fällt es uns leichter, diese auch im manchmal stressigem Alltag im Auge zu behalten.
Jesus nennt in Matthäus 22,37-39 das Hauptziel, das Gott für uns Menschen hat, das höchste Gebot: Jesus aber antwortete ihm: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt". Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst".
Vielleicht können wir uns genau dies auch zu Zielen in der Erziehung unserer Kinder machen: dass unsere Kinder Gott kennen und lieben lernen. Dass sie sich selbst annehmen und lieben können und dass sie in Liebe mit ihren Mitmenschen umgehen lernen.


2. Beten

Wir als Eltern kennen unsere Kinder eigentlich am Besten. Wir kennen ihre Stärken und Schwächen. Aber es gibt jemanden, der sie noch besser kennt als wir, nämlich Gott, der ihr Schöpfer ist. Und ihm liegt sehr viel an unseren Kindern, seine Liebe ist größer als die Liebe der Eltern je sein kann. Deshalb können und müssen wir unsere Kinder Gott anvertrauen. Das Beste, das wir für unsere Kinder tun können, ist, regelmäßig für sie zu beten, auch für ihr geistliches Leben.


3. Leben

Am meisten lernen Kinder (und auch Erwachsene) durch Vorbilder und Beispiele. Als Eltern sind wir immer Vorbilder für unsere Kinder. Die Frage ist, ob wir gute Vorbilder sind. Unsere Kinder werden viele Gewohnheiten automatisch übernehmen. Außerdem wird unserer Umgang mit den Kindern, unserer Erziehungsstil, ihr Leben und auch ihren Glauben und ihr Gottesbild stark beeinflussen. Bevor wir also unsere Kinder lehren, lasst uns unser eigenes Leben überprüfen.

Was lernen deine Kinder durch dein Leben über:


4. Lehren

Das eigene Vorbild ist die Grundlage, um unseren Kindern biblische Wahrheiten zu vermitteln. Aber sie werden viele höhere biblische Wahrheiten nicht allein durch unser Leben lernen können. Einige Dinge, wie Heiligkeit oder Fehlerlosigkeit können wir nicht vorleben. Aber auch bei anderen Dingen werden die Kinder nicht alleine die Verbindung zu Gott herstellen, wenn wir es ihnen nicht erklären.

5. Mose 6,6-7 zeigt uns, wie wir unsere Kinder lehren sollen: Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder aufstehst.

Dies bedeutet, dass wir unsere Kinder immer lehren sollen, zuhause, unterwegs, von abends bis morgens. Natürlich können wir nicht dauerhaft mit unseren Kindern über geistliche Dinge reden, aber wir können zum einen immer den Glauben vorleben und zum anderen immer wieder Gelegenheiten suchen, um ihnen Dinge im Gespräch zu erklären.


5. einige praktische Ideen

Familienandachten: In der Familie gemeinsam Gottes Wort zu lesen, darüber zu sprechen und zu beten, ist die beste Möglichkeit, die Kinder am eigenen Glauben teilhaben zu lassen. Leider geht dies im Alltag oft unter. Wenn wir eine feste Zeit für eine gemeinsame Andacht haben, fällt es uns leichter, sie wirklich im Alltag zu integrieren und auch "dran" zu bleiben. Versucht als Familie regelmäßig (einmal am Tag oder einmal in der Woche) einen festen Zeitpunkt zu finden, an dem alle Familienmitglieder am ehesten daheim sind (morgens nach dem Frühstück; nach dem Abendessen). Nehmt euch 15 Minuten Zeit, singt ein Lied, lest einen Bibelabschnitt (oder Andachtsbuch), redet kurz darüber und betet dann gemeinsam.


Feiertage bewusst feiern: Feiertage wie Weihnachten, Karfreitag, Ostern, Himmelfahrt und Pfinsten bieten eine gute Möglichkeit, den Kindern ein Stück Glauben zu erklären. Nutzt diese Feiertage. Backt Weihnachten nicht nur Weihnachtskekse, sondern lest z.B. zusammen die Weihnachtsgeschichte, redet über die einzelnen Personen, die Jesus begegnet sind.


Alltägliche Rituale: Kinder lieben und brauchen Rituale. Das Tischgebet, das Gebet vor dem Schlafengehen, die Gutenachtgeschichte (vielleicht aus der Kinderbibel) und auch der sonntägliche Gottesdienstbesuch bieten viele Gelegenheiten, unsere Kinder zu lehren.


Gebet / Segen: Betet für und mit euren Kindern. Vor dem Essen, vor dem Schlafen, vor der Schule, vor Prüfungen, bei Krankheiten, während der Familienandacht, zu ihrem Geburtstag oder einfach mal so. Nutzt auch immer wieder die Gelegenheit, ihnen vor oder nach dem Gebet etwas über das Beten zu erklären. Erklärt ihnen, warum wir beten, wie wir beten können, was wir sagen dürfen und dass Gott alle Gebete hört. Vergesst nicht, gemeinsam für Gebetserhörungen zu danken.


An Alltagserlebnisse anknüpfen: Geht mit offenen Augen durch den Tag und überlegt euch, was Gott mit den einzelnen Situationen, die ihr erlebt, zu tun hat. Dann redet mit euren Kindern darüber: über die Freude bei einer Geburt, über den wunderschönen Sonnenuntergang, über die Krankheit und den Autounfall, über den Streit mit der Freundin, über die Ehrlichkeit oder Unehrlichkeit.


Kinderfragen beantworten: Kinder stellen oft von sich aus Fragen, manchmal gerade zur unpassendsten Zeit. Aber gerade die Fragen der Kinder sind eine gute Gelegenheit, ihnen auch zu antworten. Seit immer bereit, mit euren Kindern zu reden; beantwortet die Fragen so, dass die Kinder in ihrem Alter sie verstehen; wenn ihr eine Antwort nicht wisst, sagt dies ehrlich und versucht gemeinsam die Antwort zu finden.


Den Kindergottesdienst vertiefen: Fragt eure Kinder oder auch die Mitarbeiter, welches Thema im Kindergottesdienst besprochen wurde. Lest zuhause noch einmal gemeinsam die Geschichte aus der Bibel und sprecht darüber, was Gott uns dadurch sagen möchte.