zur Startseite: www.derKindergottesdienst.de

Pharisäer und Zöllner

Bibeltext: Lukas 18,9-14

Lehre: Gott nimmt Sünder an.


Bibelvers: Jakobus 4,10 (Luth): Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen.


Sie waren so unterschiedlich, diese beiden Männer. Aber sie hatten beide dasselbe Ziel. Beide stiegen sie in Jerusalem den Tempelberg hoch. Sie wollten zum Tempel. Sie wollten beten. Allein an ihren Schritten merkte man schon den großen Unterschied. Der erste ging aufrecht. Den Kopf hatte er erhoben. Mit festen Schritten ging er auf den Tempel zu. Der zweite ging eher langsam und gebeugt. Er schien sich gar nicht so sicher zu sein, dass er das Richtige tat. Der erste Mann aber wusste, wohin er wollte. Dort im Tempel fühlte er sich wohl, hier war er gerne. Schließlich wollte er Gott gefallen. Er kannte Gottes Gebote und sie waren ihm wichtig. Regelmäßig kam er zum Beten. Aber das war nicht alles. Er fastete sogar. Das heißt, er verzichtete immer wieder auf das Essen um mehr Zeit für Gott zu haben. Und er gab Gott von seinem Geld den zehnten Teil ab. Ja, er konnte sein Leben sehen lassen.


Der zweite Mann war da ganz anders. Eigentlich passte er gar nicht zum Tempel, zu Gott. Und das wusste er genau. Gott ist doch heilig und gerecht. Aber er war eigentlich eher ungerecht und so ganz und gar nicht heilig. Er war ein Sünder. Ja, er hatte oft andere Menschen betrogen. Und um Gottes Gesetze hatte er sich auch nicht wirklich gekümmert. Aber trotzdem wollte er nun in den Tempel gehen und dort beten.


Viele verschiedene Menschen gingen jeden Tag zum Tempel. Und auch heute gehen viele verschiedenen Menschen in den Gottesdienst und auch in den Kindergottesdienst. Ich kenne euch zwar hier ein wenig, aber ich kenne dein Herz nicht. Ich weiß nicht, ob es eher so ist, wie das des ersten Mannes, oder wie das des zweiten Mannes. Bist du jemand, der das tut, was man von ihm erwartet? Oder bist du jemand, der sich nicht immer an Gottes Gebote hält? Die zwei Männer waren ganz unterschiedlich. Aber schließlich standen beide beim Tempel.


Dem ersten Mann nickten die Leute zu, die ihm sahen. Und er grüßte zurück. Er war bekannt und jeder mochte ihn gern. Heute würde man vielleicht sagen: "Er ist ein guter Mensch." So stand er beim Tempel und sah sich um. Er sah die anderen, die so waren wie er. Aber dann sah er auch den zweiten Mann, der zum Tempel gekommen war. "Was will der denn hier?", dachte er sich. Dann schaute er auf zu Himmel, zu Gott und betete: "Herr, ich danke dir, dass ich nicht so bin wie die anderen Leute. Wie die Räuber, die Ungerechten, die Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort." Dabei schaute er kurz zu dem zweiten Mann hin. Denn das war sein Beruf. Er war Zöllner. Also einer, der für die Römer arbeitete und am Zoll saß. Kein guter Israelit hätte diesen Beruf freiwillig gemacht. Nicht nur, dass man für die Feinde arbeitete. Nein, die Zöllner waren meist keine guten Menschen. Sie betrogen die Leute. Sie waren einfach Sünder. "Danke, dass ich nicht so ein Sünder bin", betete der erste Mann. Er war Pharisäer, also einer, der sich gut in den Schriften auskannte. Einer, der Gottes Gebote sehr ernst nahm. "Ich faste zweimal in der Woche", erklärte der Pharisäer in seinem Gebet, "und ich gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme." Als der Pharisäer fertig gebetet hatte, ging er wieder. Er war zufrieden mit sich. Und er war stolz, was er alles getan hatte. Gott konnte mit ihm zufrieden sein, dachte er.


Ganz anders ging es dem Zöllner. Er stand nun dort beim Tempel. Er hatte sich irgendwo in eine Ecke gestellt, nicht so nah bei den anderen. Irgendwie fühlte er sich gar nicht wohl. Er traute sich gar nicht, zum Himmel aufzuschauen. "Ich passe nicht zu Gott", dachte er sich. "Ob Gott mich überhaupt hier haben will, so einen Sünder?"


Was denkst du? Will Gott solche Sünder haben? Solche Leute, die sich oft nicht nach seinen Geboten gerichtet haben? Ja. Gott will solche Menschen haben. Sie dürfen zu ihm kommen. Jeder darf zu ihm kommen. Auch du. Obwohl du dich auch nicht immer an Gottes Gebote gehalten hast, oder? Hast du immer die Wahrheit gesagt? Hast du immer deinen Nächsten geliebt? Hast du immer deinen Eltern gehorcht? Ich denke nicht. Denn das kann kein Mensch. In der Bibel steht, dass alle Menschen Sünder sind. Keiner schafft es, immer Gottes Gebote zu halten. Deshalb ist Jesus auf die Erde gekommen, um für dich und deine Sünden zu sterben. Wenn du an ihn glaubst und ihn um Vergebung bittest, dann vergibt er dir auch. Und dann darfst du zu Gott kommen. Aber dazu musst du erkennen, dass du ein Sünder bist, und Gott um Hilfe und Vergebung bitten.


Der Pharisäer beim Tempel war stolz und dachte sich: "Gott, du kannst eigentlich mit mir zufrieden sein. Ich bin gut." Aber der Zöllner erkannte, dass er nicht immer das Richtige getan hatte. Deshalb betete er: "Gott, sein mir Sünder gnädig." Mehr betete er nicht. Er wusste, dass er Gottes Hilfe und Vergebung brauchte, weil er ein Sünder war.


Diese Geschichte von den zwei Männern, die zum Tempel gingen, hatte Jesus erzählt. Seine Zuhörer schauten ihn an. Sie waren Leute, wie der erste Mann. Sie waren Menschen, die dachten, sie würden alles richtig machen und Gott müsste sehr zufrieden mit ihnen sein. Als Jesus von dem Zöllner im Tempel erzählte, schauten sie verächtlich. Mit solchen Leuten, wie den Zöllnern und Sündern, wollten sie nichts zu tun haben. Sie waren ja schließlich viel besser.


Jesus schaute seine Zuhörer an. "Wisst ihr, wen der beiden Männer Gott erhört hat?", fragte er. "Gott hat das Gebet des Zöllners gehört und ihn angenommen. Aber nicht den Pharisäer." "Was", dachten sich die Zuhörer. "Das kann doch gar nicht sein. Der Pharisäer ist doch viel besser gewesen als dieser Sünder." Ja, vielleicht hatte der Pharisäer einige Dinge besser gemacht. Aber vor Gott sind alle Menschen Sünder. Keiner ist wirklich perfekt. Und das hat der Zöllner erkannt. Er wusste, dass er Gottes Hilfe und Vergebung brauchte. Der Pharisäer dachte, er kann alles alleine. Er brauchte Gott nicht.


Du brauchst Gottes Hilfe und Vergebung. Deshalb bitte ihn darum und sein nicht so stolz wie der Pharisäer.