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Bibeltext: 2. Mose 20,13; 1. Mose 4,1-16; Mt 5,21-26
Lehre: Du sollst nicht töten.
Bibelvers: 2. Mose 20,13 (Luth): Du sollst nicht töten.
In einem Gefängnis gibt es viele verschiedene Verbrecher. Sie haben unterschiedliche Dinge getan. Aber wer, würdest du sagen, sind die schlimmsten Verbrecher? Die Mörder. Viele Verbrechen können wiedergutgemacht werden. Sogar ein Bankräuber kann das Geld zurückgeben. Aber wenn jemand umgebracht wurde, kann er nicht wieder lebendig werden. Mord ist etwas ganz Schlimmes. Deshalb hat uns Gott auch in den 10 Geboten gesagt: „Du sollst nicht töten!“. Jeder Mensch ist für Gott wichtig und wertvoll. Das war auch schon ganz am Anfang so, bei Adam und Eva.
Adam und Eva hatten im Garten Eden gelebt, bis sie Gott ungehorsam waren. Dann mussten sie den Garten verlassen. Das Leben wurde schwieriger für sie. Trotzdem gab es auch schöne Dinge für Adam und Eva. Denn bald bekamen sie einen Sohn. Sie freuten sich sehr und nannten ihn Kain. Kurz darauf bekam Kain einen Bruder, Abel. Die Kinder wurden älter und bald waren es schon junge Männer. Kain und Abel waren Brüder, aber sie waren sehr unterschiedlich. Kain wurde Bauer. Er säte und er erntete, was auf seinen Feldern wuchs. Abel aber liebte die Tiere. Er wurde Hirte. Er brachte die Tiere auf die Weide, sorgte dafür, dass sie genug zu fressen bekamen und kümmerte sich um sie.
Beide kannten Gott. Sie hatten oft von ihren Eltern gehört, wie sie im Garten Eden ganz nah mit Gott zusammen gelebt hatten. Eines Tages wollten Kain und Abel Gott ein Opfer bringen. Kain ging zu seinem Acker und holte einiges von seinen Früchten, die er geerntet hatte. Dann baute er einen Altar und legte seine Früchte darauf. Er schaute neben sich. Dort stand Abel. Auch Abel hatte einen Altar gebaut. Abel hatte eines seiner besten Lämmer geholt, um es Gott zu opfern.
Wisst ihr, warum man damals Gott Opfer gebracht hat? Man hat das getan, um Gott danke zu sagen. Das Getreide auf Kains Feld wäre ohne Gott nicht gewachsen. Und auch die Lämmer hat Gott wachsen lassen. Deshalb wollten sie Gott danken. Abel war Gott wirklich dankbar für alles und in seinem Herzen liebte er Gott. Bei Kain war es anders. Er brachte Gott ein Opfer, aber in seinem Herzen liebte er Gott gar nicht. Vielleicht brachte er das Opfer nur, weil seine Eltern es ihm gesagt hatten.
Gott sah das Opfer von Abel und Gott sah das Opfer von Kain. Aber Gott sah auch ihre Herzen. Deshalb nahm er das Opfer von Abel an und freute sich darüber. Aber über Kains Opfer freute sich Gott nicht. Kain wusste, wie es in seinem Herzen aussah. Er wusste auch, dass er Gott eigentlich nicht lieb hatte. Aber er wollte sich nicht ändern. Als er sah, dass Gott sein Opfer nicht annahm, wurde er wütend und schaute zum Boden. Er wurde auch auf Abel wütend, weil Gott Abels Opfer angenommen hatte.
Und in seinem Herzen begann der Hass gegen Abel zu wachsen. „Denkt er etwa, er sei etwas Besseres?“, dachte sich Kain. „Ich bin doch der Ältere.“ Vielleicht gab es mal eine Zeit, in der Kain seinen Bruder geliebt hatte, aber das war jetzt vorbei. Er war einfach nur noch wütend auf ihn. In seinen Gedanken dachte er ganz schlimme Dinge über Abel.
Geht es dir auch manchmal so, dass du richtig wütend auf jemanden bist. Vielleicht denkst du sogar: „So ein Blödmann. Ich hasse ihn!“ Erinnerst du dich noch an das 6. Gebot? „Du sollst nicht töten!“ Weißt du, was Jesus einmal dazu gesagt hat? (Evtl. Mt 5,21-26 lesen). Jesus hat gesagt: „Ihr wisst, dass Gott sagt, du sollst nicht töten. Ich aber sage euch, schon wer auf seinen Mitmenschen zornig ist, gehört vor Gericht. Wer zu ihm sagt: „Du Nichtsnutz“, der gehört vor den Hohen Rat und wer sagt „Du Dummkopf!“, der verdient es, ins Feuer der Hölle geworfen zu werden.“ Jesus sagt also, wer einen anderen beschimpft oder beleidigt, der tut genau so etwas Schlimmes, wie ihn umzubringen. Hast du schon mal „Du Blödmann!“ zu jemandem gesagt? Für Gott ist das, als wenn du die Person umgebracht hättest, als wenn du ein Mörder bist. Gott hat gesagt: „Du sollst nicht töten.“ Aber das beginnt schon damit, dass du den anderen nicht beleidigen oder beschimpfen sollst, auch nicht in Gedanken.
Kain tat das aber. Er war so wütend und auch neidisch auf seinen Bruder. Da hörte er Gottes Stimme. „Kain“, sprach Gott ihn an, „warum bist du wütend? Warum schaust du nicht auf, sondern schaust zu Boden? Wenn du gute Gedanken im Herzen hättest, dann könntest du zu mir aufschauen. Aber wenn du schlechte Gedanken hast, dann ist Sünde in deinem Herzen. Lass dich nicht von der Sünde beherrschen! Kehre um zu mir!“ Aber Kain hörte nicht zu, was Gott sagte. Gott wollte ihn zur Umkehr rufen, denn Gott liebte Kain trotzdem. Gott liebt dich, egal wie es in deinem Leben aussieht. Egal, wie oft du andere beschimpft und beleidigt hast.
Deshalb will Gott, dass du zu ihm umkehrst. Sag ihm deine Sünde und bitte ihn um Vergebung. Jesus ist für deine Schuld gestorben. Jesus starb für die Mörder und auch für die, die etwas genauso schlimmes tun, nämlich jemanden beschimpfen. Deshalb kannst du Gott um Vergebung bitten und noch mal neu anfangen.
Kain hätte zu Gott umkehren können, aber er wollte nicht. Er war so zornig, dass er seinen Bruder nur noch hasste. Er wollte ihn nicht mehr sehen. Und so schmiedete er schlimme Pläne. „Abel“, sagte er zu seinem Bruder und versuchte, sehr freundlich zu klingen. „Abel, lass uns doch mal auf dem Feld spazieren gehen.“ Abel ging mit. Und als die beiden Brüder auf dem Feld angekommen waren, schlug Kain seinen Bruder tot. Kain wurde zum Mörder, nur weil er neidisch auf Abel war. Kain hat nicht auf Gott gehört, der gesagt hat: Du sollst nicht töten. Jetzt lebte Abel nicht mehr.
Gott war sehr traurig darüber. Denn Gott liebte Abel. Gott liebt jeden Menschen. Denn Gott hat jeden Menschen geschaffen. Er wollte von jedem Menschen, dass es ihn gibt. Von dir und auch von allen anderen. Sogar die Menschen, die dich total nerven, liebt Gott. Sogar die, die sonst keiner leiden mag. Die liebt Gott und deshalb will Gott nicht, dass jemand getötet wird, auch nicht in Gedanken oder Worten.
Gott hatte gesehen, was mit Abel geschehen war. Und deshalb fragte er Kain: „Kain, wo ist dein Bruder Abel?“ Gott zeigte Kain seine Sünde. Aber Kain wollte nichts davon hören. „Ich weiß doch nicht, wo mein Bruder ist“, log er. „Wieso sollte ich auf meinen Bruder aufpassen?“ „Was hast du getan?“, fragte Gott Kain jetzt direkt. „Das Blut von Abel schreit zu mir. Du hast ihn getötet. Deshalb wirst du jetzt die Strafe tragen müssen. Auf deinem Feld wird nichts mehr wachsen und du wirst von hier weggehen müssen und als Wanderer umherziehen.“ Erst jetzt merkte Kain, dass Gott es ernst meinte. Er wollte nicht bestraft werden. „Die Strafe ist zu schwer“, flehte er Gott an. „Wenn ich nicht hierbleiben kann und immer als Wanderer umherziehen muss, dann wird mich vielleicht irgendwann jemand umbringen.“
Kain war ein Mörder und trotzdem liebte Gott Kain immer noch. Gott möchte nicht, dass jemand getötet wird. So wollte Gott auch nicht, dass Kain getötet wird. „Dich wird niemand umbringen“, versprach Gott. „Ich werde ein Zeichen an dir machen, damit jeder weiß, dass ich auf dich aufpasse.“ Kain war erleichtert. Aber trotzdem musste er weggehen. Er war ein Mörder geworden, weil er nicht auf Gott gehört hatte. In der Bibel steht: Kain ging weg vom Angesicht des Herrn. Kain ging weg von seiner Heimat, aber er ging auch von Gott weg. Er wollte ohne Gott leben. Er wollte auch keine Vergebung.
Gott liebt dich und Gott möchte, dass du nicht weit weg von ihm gehst, sondern dass du zu ihm umkehrst und mit Gott lebst. Egal, was du getan hast. Ob du ein Mörder bist, oder ob du jemanden beschimpft und beleidigt hast. Du kannst zu Gott umkehren und ein neues Leben mit ihm anfangen.