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Bartimäus


Bibeltext: Mt 20,29-34; Mk 10,46-52, Lk 18,35-43

Lehre: Jesus ist das Licht der Welt.


Bibelvers: Joh 8,12b (Luth): Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.


Macht einmal alle die Augen zu. Was seht ihr? (alternativ ein Kind etwas mit verbundenen Augen tun lassen). Wie fühlt ihr euch? Stellt euch vor, ihr müsstet euer Leben lang blind sein. Ihr könntet nie all das Schöne sehen.


So ging es einem Mann, der in Jericho wohnte. Jeden Tag brachten seine Freunde ihn auf die Straße, damit er betteln konnte. Das war das Einzige, was er tun konnte. Heute gibt es auch für Blinde die Möglichkeit zu arbeiten, aber damals ging das nicht. Sie konnten nur betteln und hoffen, dass sie genug bekamen, von dem sie leben konnten. So saß dieser Mann, Bartimäus, jeden Tag an der Straße. Er konnte kein Licht sehen. Manchmal saßen auch noch andere Blinde bei ihm, so dass sie zusammen betteln konnten. Sie sahen nicht, wenn jemand etwas gab, aber sie hörten es. Genauso hörten sie auch, wenn Menschen an ihnen vorüber gingen. Sie konnten vom Geräusch her unterscheiden, was für Menschen es waren und ob es viele oder wenige waren.


Eines Tages hörte Bartimäus ganz viele Stimmen. Viele Menschen kamen aus der Stadt Jericho heraus. Was da wohl los war? Er hörte einige Gesprächsfetzen, aber er wusste nicht, was das Ganze bedeutete. War irgendein Feiertag? Aber dann hörte er es: es war Jesus. Jesus war in Jericho gewesen und hatte den Menschen von Gott erzählt. Er hatte ihnen erzählt, wie Gott sie liebt und dass Gott mit ihnen leben wollte. Jetzt kam Jesus aus Jericho heraus und eine Menge Menschen folgten ihm. Jesus! Der, der Menschen gesund machen kann! Der, der von sich selbst sagte, er ist das Licht der Welt. Bartimäus konnte das Licht nicht sehen. Bei ihm war alles dunkel. Konnte Jesus ihm helfen? Aber erst einmal musste er zu Jesus kommen.


Bartimäus fing an zu rufen: „Jesus, bitte, hilf mir. Hab Erbarmen mit mir.“ Immer wieder rief er und hoffte, dass Jesus ihn hören würde. Stattdessen wurde er angeschrieen: „sei endlich ruhig. Jesus hat keine Zeit für dich. Du störst uns.“ Das waren Menschen, die an ihm vorbei gingen und Jesus hören wollten. Sie interessierten sich nicht für den blinden Mann, der dort an der Straße saß. Aber dies hier war seine einzige Chance.


Manchmal sind die Menschen heute genauso. Vielleicht willst du an Jesus glauben, aber andere sagen dir: „sei still, red nicht mehr davon, das ist doch alles Quatsch.“ Oder sie sagen: „Gott hat keine Zeit für dich, du brauchst es gar nicht zu versuchen.“ Das stimmt nicht. Gott hat Zeit für dich und Gott wartet darauf, dass du mit ihm redest und dass du mit ihm lebst. Lass dich nicht von anderen Menschen davon abhalten.


Die Menschen hatten Bartimäus bedroht, er solle endlich ruhig sein. Aber Bartimäus musste einfach mit Jesus reden. Er ließ sich nicht abhalten von den anderen, sondern schrie noch lauter: „Jesus, hilf mir, hab Erbarmen mit mir.“


Und plötzlich wurde es still. Bartimäus konnte nur erahnen, was gerade passierte. Jesus hatte ihn gehört. Er war stehen geblieben und alle wollten nun wissen, was jetzt geschah. Dann berührte eine Hand Bartimäus an der Schulter. „Bartimäus, los, steh schnell auf. Jesus will, dass du zu ihm kommst, er will mit dir sprechen. Er hat dich gehört. Hab keine Angst mehr.“ Bartimäus lies sich das kein zweites Mal sagen. Schnell sprang er auf. Seinen Mantel lies er einfach fallen, es gab jetzt Wichtigeres als den Mantel. Jesus hatte ihn gerufen. Jesus, das Licht der Welt!


Das steht in der Bibel, dass Jesus das Licht der Welt ist. Wer kein Licht sehen kann, so wie Bartimäus, der lebt im Dunkeln. Aber mit Licht der Welt ist etwas anderes gemeint. Wenn es dunkel ist, dann hat man Angst, dann weiß man nicht, was man tun soll, dann kann es sein, dass man sich verirrt. Aber wenn man Licht hat, dann ist es hell, dann sieht man den Weg. Genau so ist es auch, wenn Gott da ist. Aber so wie Bartimäus die Sonne nicht sehen konnte, weil er blind war, so können wir Menschen eigentlich gar nicht mit Gott leben, weil es dunkel in unseren Herzen ist. Wenn wir Dinge tun, die Gott nicht gefallen, dann ist das Sünde. Dann können wir nicht bei Gott sein. Jesus hat gesagt: ich bin das Licht der Welt. Jesus ist gekommen, damit es wieder hell in unserem Leben, in unserem Herzen werden kann. Jesus ist ja am Kreuz gestorben. Er ist für deine Sünden gestorben. Aber er ist auch wieder auferstanden und er lebt. Wenn du merkst, dass es in deinem Leben dunkel ist, weil du Dinge tust, die Gott nicht gefallen, weil du zum Beispiel lügst oder dich oft streitest oder stiehlst, dann kannst du zu Gott rufen. Sag ihm einfach, dass es dir Leid tut und dass du von nun ab mit ihm leben willst. Bitte Gott um Vergebung für deine Sünden. Sag Jesus, dass er in dein Leben kommen soll. Er ist das Licht der Welt. Er möchte auch, dass es in deinem Leben nicht dunkel ist, sondern dass du mit Gott leben kannst.


Jesus ist das Licht der Welt. Bartimäus konnte ihn nicht sehen, aber er konnte ihn hören. Vorsichtig tastete er sich den Weg in die Richtung aus der er Jesus hörte. Jemand fasste ihn beim Arm und half ihm. Dann stand er vor Jesus. „Was willst du, das ich tue?“ fragte Jesus. Bartimäus brauchte nicht lange zu überlegen: „Meister, ich will sehen können.“ War es nicht normal? Jesus hätte gar nicht fragen brauchen, aber er tat es. Er wollte von Bartimäus selbst hören, was er wollte. Jesus möchte das auch von dir hören. Er weiß, dass du Vergebung für deine Sünden brauchst, damit es wieder hell in deinem Leben wird. Aber er möchte das von dir hören. Er möchte, dass du zu ihm betest und ihn um Vergebung bittest.


Jesus war gerührt von dem, was Bartimäus sagte. Bartimäus tat ihm leid. Jesus wollte nicht, dass irgendwelche Menschen leiden, auch nicht Bartimäus. Bartimäus sah nicht, was Jesus tat. Aber dann fühlte er, wie sich Hände auf sein Gesicht legten, auf seine Augen. Das waren Jesu Hände, das erkannte er. Denn Jesus stand ja direkt vor ihm. Und dann hörte er die Worte, auf die er so lange gewartet hatte: „Sei sehend!“ Jesus sagte noch: „Dein Glaube hat dich geheilt.“ Ja, Bartimäus glaubte daran, dass Jesus wirklich helfen kann. Er glaubte an Jesus.


Als Jesus die Hände wieder von seinen Augen nahm, musste Bartimäus die Augen schnell zumachen. Auf einmal blendete ihn Licht. Wart ihr schon einmal im Dunkeln und dann hat plötzlich jemand das Licht angemacht? Das blendet. Da müssen sich die Augen erst dran gewöhnen. Bartimäus sah das Licht. Und dann, als sich seine Augen daran gewöhnt hatten, sah er als erstes Jesus, der vor ihm stand. Er konnte Jesus sehen, der von sich gesagt hatte, dass er das Licht der Welt ist. Er konnte sich umschauen und die anderen Menschen sehen, die Blumen, die Bäume. Wie oft hatte er sich gewünscht, das alles zu sehen. Wie oft hatte er sich vorgestellt, wie wohl andere Menschen aussehen. Jetzt sah er es, denn Jesus hatte ihn sehend gemacht. „Jesus, ich möchte mit dir gehen. Ich möchte dir nachfolgen,“ sagte er. Und das tat er dann auch. Er ging mit Jesus, der ihm geholfen hatte, dass er die Sonne sehen konnte. Mit Jesus, der das Licht der Welt ist, der zu jedem Menschen kommen möchte, damit sie wieder mit Gott leben können und es nicht mehr dunkeln in ihrem Leben ist.